Allianz

Hauptversammlung

Wir fordern von der Allianz mehr Engagement im Bereich Klimaschutz. Der Versicherer schließt seit 2022 die Versicherung neuer Öl- und Gasfelder auf Projektebene aus. Teilweise ist davon auch direkt damit verbundene Infrastruktur betroffen, etwa Ölpipelines und Ölkraftwerke. Gerade im Gasbereich tut sie noch zu wenig für den Klimaschutz. Flüssigerdgasterminals und Gaskraftwerke können nach wie vor uneingeschränkt versichert werden. Ihr Bau führt jedoch weltweit zu zahllosen Problemen für Mensch und Natur, etwa am Golf von Mexiko in den USA oder in der Meeresstraße Verde Island Passage in den Philippinen. So schreiben sie die jahrzehntelange Nutzung fossiler Energieträger fort und begünstigen die Erschließung neuer Öl- und Gasfelder. Die Allianz muss ihre Richtlinien hier weiterentwickeln, wenn sie ihre Nachhaltigkeitsansprüche wirklich leben will.

Ein weitere gewichtiger Punkt: Die Tochterunternehmen der Allianz, Pimco und Allianz Global Investors, sind noch schwer im fossilen Geschäft. Die Richtlinien der Allianz gelten für sie nicht. Die Deals mit Kohle, Öl- und Gasunternehmen machen den Konzern zum größten europäischen Investor in die fossile Industrie

 

 

 

Hauptversammlung 2023

Die Allianz gehört mit ihren Konzerntöchtern Pimco und Allianz Global Investors zu den größten deutschen Investoren in Kohle-, Öl- und Gasunternehmen. Insgesamt ist die Allianz mit 15,9 Milliarden US-Dollar in die fossile Industrie investiert. Zusammen mit den Investitionen der Deutschen Bank (DWS, 17,7 Mrd. $) macht diese Summe 73% der aller Beteiligungen deutscher Investoren aus.

Es ist frappierend, wie stark die fossilen Investitionen aus Deutschland auf wenige Investoren konzentriert sind. Nachdem die DWS gerade eine neue Kohlerichtlinie vorgelegt hat, sollten speziell die Allianz-Töchter nachziehen, insbesondere PIMCO, und Expansion als Ausschlusskriterium formulieren.

Die Krux mit den Selbstverpflichtungen und GFANZ-Mitgliedschaften

Über 40% der weltweiten fossilen Investitionen gehen auf das Konto von Mitgliedern der „Glasgow Financial Alliance for Net Zero“ (GFANZ). Dieses Netzwerk besteht aus mehreren Initiativen, in denen sich Versicherungen, Banken oder Vermögensverwalter zusammengeschlossen haben, um das Ziel von Netto-Null-Emissionen von Treibhausgasen bis 2050 zu unterstützen. Auch alle vier großen deutschen Finanzinstitute – Allianz, Deutsche Bank, DZ Bank und Deka Group – sind Teil der GFANZ, unter anderem über die Net Zero Asset Manager Initiative (NZAMi). Nur die Allianz-Tochter PIMCO ist der Initiative bisher nicht beigetreten.

Die NZAMi verlangt sehr wenig von ihren Mitgliedern: Sie müssen von den fossilen Unternehmen in ihrem Portfolio erst ab 2030 einen Ausstiegsplan fordern und wirklich emissionsfrei müssen diese Investitionen erst 2050 sein. Dementsprechend investieren die meisten NZAMi-Mitglieder munter weiter in Firmen, die neue fossile Projekte vorantreiben. Statt Net-Zero-Versprechen für morgen brauchen wir heute klare Ausschlussrichtlinien für fossile Expansion.

08.05.2024
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